#jrz14 – Weihnachten ist kein moralischer Appell!

Pünktlich startet heute in Radio und Fernsehen die jährliche Spendensammelaktion „Jeder Rappen zählt“. Dieses Jahr wird für Familien auf der Flucht gesammelt. Eine gute Sache.
Auch von anderen Seiten kommen Spendenaufrufe diese Tage ins Haus geflattert. Alle benötigen Geld und die Menschen sind erfahrungsgemäss in der Weihnachtszeit besonders spendenfreudig.Gut so!
Etwas stört mich an der ganzen Sache. Die Botschaft von Weihnachten wird – falls es nicht einfach ein Fest der überbordenden Konsumgesellschaft ist – je länger je mehr zu einem moralischen Appell: Tue Gutes! Mir ist das aufgefallen, als ich eine Geschichte für den Weihnachtsgottesdienst suchte. Die meisten Geschichten, die ich fand, fordern uns Menschen auf, Gutes zu tun: sich um Randständige kümmern, seinen Besitz mit anderen zu teilen, Zeit zu verschenken, Gaben an die Krippe zu bringen, …
Alles gute Dinge. Aber ist das wirklich das, was Weihnachten uns Menschen sagen will?
In der Bibel begegnet mir in der Weihnachtsgeschichte dieser Appell nicht.Vielmehr heisst es:
„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“
Weihnachten ist eine frohe Botschaft für alle Menschen. Jesus, der Retter der Welt – Gottes Sohn kam auf diese Welt um uns Menschen zu helfen. Wegen IHM brauchen wir uns nicht zu fürchten. Weil ER Mensch wurde, darum wissen wir, dass Gott uns liebt und uns nahe ist. Und weil ER an Ostern für uns starb, darum gibt es Vergebung. Paul Gerhardt drückt dies im Weihnachtslied „Fröhlich soll mein Herze springen“ so aus: „Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute[.]“
An Weihnachten geht es zuerst einmal darum, wie wir durch die Geburt von Jesus beschenkt werden. Lasst uns das nicht vergessen. Ohne Jesus wird Weihnachten zum Stress, weil wir moralisch dann doch nicht so gut sind, wie wir gerne wären. Jesus will dich an Weihnachten beschenken. Auch dieses Jahr.
Wer so reich beschenkt wird, der teilt gern, auch ohne grossen Appell aus der Glasbox.